Collective Z – Lebendiger Wein aus der Pfalz

Collective Z ist nicht nur wegen seiner Größe ein ganz besonderes Projekt in Sachen Wein in Bad Dürkheim. Hier am Rande des Pfälzer Waldes in Leistadt, einem Vorort von Bad Dürkheim, machen Marie und Christoph ambitioniert Wein. Christoph kommt eigentlich aus der Werbebranche und hat Konzepte und Kampagnien für viele angesagte Weingüter entwickelt. Marie kommt aus dem Weinbau. So war es wohl ganz zwangsläufig, dass die beiden irgendwann Wein machen. Mit Hilfe von Freunden und der Familie bewirtschaften sie hier seit 2019 ihr Garagenweingut. Auf 1,5 Hektar pflegen sie mit Hingabe ausschließlich kleinteilige alte Rebanlagen. Für andere Winzer waren diese Weinberge mit ihrem alten Bestand an Rebstöcken nicht mehr wirtschaftlich. Für Marie und Christoph waren diese alten Rebanlagen, die zwischen 25 und 50 Jahre alt sind, aber ein Glücksgriff. So sind die Erträge auf diesen Parzellen, die keiner Flurbereinigung zum Opfer gefallen sind, sehr niedrig. Die Qualität des Lesegutes von den alten Rebstöcken ist bei natürlich niedrigen Erträgen und einer händischen Selektion sehr gut. Geprägt sind die Parzellen rund um Bad Dürkheim vom Kalkstein. Bei der Vinifizierung achten die Winzer auf eine natürlich Arbeitsweise. So werden die Weine natürlich handgelesen, spontan vergoren und nicht filtriert. Gerne werden für die Reifung kleine Holzfässer eingesetzt und traditionelle Weinbereitungsmethoden ausprobiert. Oft ist hierbei weniger mehr. Die Weine sind daher etwas ganz Besonderes. Sie sind keine glattgebügelte Konfektionsware von der Stange, sondern sehr eigenständige natürliche Persönlichkeiten mit Charakter, auf die man sich einlassen muss. Wenn man hierzu bereit ist, sind sie nicht nur in der Küche liebenswerte Begleiter. Ein Ausdruck der Individualität der Weine, dieser „Jungen Wilden“, welche sicher auch Bewahrer sind, ist die teilweise sehr kleine Auflage der Weine. So gibt es dann eben nur 800 Flaschen von einem Wein im Jahr und wir als glückliche Händler freuen uns z.B. über 30 Flaschen von einer Sorte, die wir ergattern konnten. Und wenn ich die Weine dann auf dem Feierabendbalkon trinke und ganz großen Spaß damit habe, überlege ich schon, ob ich dann nicht alle 30 Pullen im Laufe der Zeit selber trinke. Aber man muss auch gönnen können und so gibt es dann doch die eine oder andere Flasche von Colective Z bei uns in den Läden in gute Hände abzugeben.
Frank Schollenberger