Der heilige St. Patrick

In jedem Jahr wird am 17. März dem heiligen St. Patrick gedacht. Weltweit gedenken Iren und mit Irland Verbundene mit Festen, Feierlichkeiten und Paraden dem heiligen irischen Bischof St. Patrick. In Irland wird St. Patrick sowohl von der katholischen Kirche als auch von der anglikanischen Church of Ireland verehrt. Aber auch in anderen christlichen Kirchen wird dem Schutzpatron Irlands gehuldigt.

Als gesetzlicher Feiertag wird der 17. März in der Republik Irland und in Nordirland gefeiert. Aber auch in Neufundland und auf Montserrat in der Karibik ist der St. Patrick’s Day gesetzlich verbrieft. An diesem Tag ist das irische Grün die dominierende Farbe bei den Iren und ihren Freunden.

Zu großen Paraden der irischen Gemeinschaften kommt es in Manchester, Boston, Chicago, New Orleans, New York und London. In Deutschland gibt es im bayerischen München eine erwähnenswerte Parade. Hier wird dem Heiligen von der grünen Insel seit 1996 mit einem Umzug gehuldigt. Der durch den heiligen St. Patrick angeführte Umzug mit 60 Gruppen ist 2,5 Kilometer lang, besteht aus ca. 1.400 Teilnehmern und lockt ca. 50.000 Besucher an. Damit handelt es sich um die größte Veranstaltung zum irischen Nationalfeiertag in Kontinentaleuropa.

In Göttingen gibt es eine Prozession, in Nürnberg einen Gottesdienst und in Teilen Frankens werden an diesem Tag die irischen Frankenheiligen verehrt. In Würzburg organisiert die Deutsch-Irische Gesellschaft zu Ehren von Kilian, Totnan und Kolonat jährliche Feierlichkeiten.

St. Patrick wurde vermutlich zur Wende vom 4. auf das 5. Jahrhundert in der römischen Provinz Britannien geboren. Als sein Todestag gilt der 17. März 461 oder 493 im County Down in Irland. Dabei liegen viele Fakten aus dem Leben des heiligen St. Patrick im Dunkeln, und vieles speist sich aus Legenden.

Glaubhaft scheint, dass er als Sohn eines in Britannien stationierten römischen Soldaten geboren wurde. Das Landgut der Eltern lag vermutlich an der Küste von Westschottland oder Südwales. Hier wurde der Junge religiös und römisch erzogen. Im Alter von 16 Jahren wurde er von Seeräubern entführt und nach Irland verschleppt. Dort musste er als Schafhirt arbeiten, fand Trost im christlichen Glauben und lernte die rauen Bewohner seiner neuen Heimat zu lieben.

Nach sechs Jahren erschien ihm im Traum ein Engel namens Victoricus, der ihn aufforderte, in seine Heimat zurückzukehren. Gemeinsam mit Händlern überquerte er die Irische See und gelangte in seine alte, verwüstete Heimat, wo er wieder bei seinen Verwandten lebte. Später ging er als Mönch nach Gallien und war dort in der Mission tätig, bis ihn nächtliche Stimmen nach Irland zurückriefen. Er meinte, diese wären die Stimmen des irischen Volkes.

Papst Coelestin entsandte ihn schließlich nach seinem Bitten nach Irland, um die christliche Mission voranzutreiben und die Insel zu christianisieren. Patrick gründete dort Klöster, Schulen und Kirchen, trieb die Missionierung bis zu seinem Tode voran und taufte tausende Iren.

Patrick verbreitete nicht nur das Christentum, sondern sorgte auch für Bildung, sodass Geschichte und Geschichten nun schriftlich festgehalten wurden und nicht mehr nur mündlich überliefert wurden. Seine eigene Lebensgeschichte hat er mutmaßlich selbst verfasst, ebenso wie einen Brief „An die Soldaten des Coroticus“, in dem er ein Massaker an irischen Glaubensbrüdern durch das Gefolge eines britischen Warlords anprangerte.

Eine Niederschrift eines Gesprächs mit einem heidnischen Kelten, in dem er auf die Frage nach seinen Werten antwortete: „Wahrheit im Herzen, Kraft im Arm, Erfüllung in der Rede“, wird ebenfalls Patrick zugeschrieben. Allerdings ist davon auszugehen, dass einige Legenden um St. Patrick erst hundert Jahre später niedergeschrieben wurden.

So auch die Geschichte, in der Patrick bei einer Predigt die Insel von allen giftigen Schlangen befreite – und dies nicht nur mit der Macht seiner Worte, sondern unter tatkräftigem Einsatz seines Bischofsstabs. Das mit den Schlangen scheint allerdings sprichwörtlich gemeint zu sein, da es zu dieser Zeit keine giftigen Schlangen auf der grünen Insel gab. Vielmehr steht die Geschichte für die Vertreibung des heidnischen Glaubens und böser Dämonen.

Außerdem soll der heilige Patrick den Iren die Dreifaltigkeit anhand eines Kleeblatts erklärt haben. Dieses wurde dann zum Symbol der Insel und ihrer Bewohner. Durch seine Verdienste wurde Patrick zum Nationalheiligen, sodass sein Todestag ihm zu Ehren als Nationalfeiertag in Irland und der irischen Diaspora begangen wird.

FRANK SCHOLLENBERGER

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